Ist Tongkat Ali gefährlich? Laborergebnisse + Untersuchungen

Regelmäßig werden wir gefragt, ob Tongkat Ali gefährlich ist. Für Experten scheint diese Frage verwunderlich, doch Menschen, die noch keine Berührungspunkte mit dem Nahrungsergänzungsmittel hatten, liegt sie nahe.

In diesem Artikel wollen wir ausführlich und basierend auf wissenschaftlichen Fakten klären, ob bei Tongkat Ali Vorsicht geboten ist.

Kurze Zusammenfassung

  • Tongkat Ali ist nicht gefährlich, da es seit Jahrhunderten in Südostasien als Heilmittel verwendet wird und keine schädlichen Auswirkungen bekannt sind. Bedenken in der EU resultieren vor allem aus der Einstufung als “Novel Food” und nicht aus einer tatsächlichen Gesundheitsgefahr.
  • Laboruntersuchungen bestätigen die Unbedenklichkeit von Tongkat Ali, wenn es sachgemäß verarbeitet und ohne Verunreinigungen angeboten wird. Der Wurzelextrakt enthält keine toxischen Substanzen, solange die empfohlenen Dosierungen eingehalten werden.
  • Nebenwirkungen sind selten und betreffen hauptsächlich Magenverstimmungen oder Schlafstörungen aufgrund der Bitterstoffe und der testosteronsteigernden Wirkung. Eine schrittweise Anpassung der Dosierung wird empfohlen, um diese zu vermeiden.

Wieso denken Menschen, dass Tongkat Ali gefährlich sei?

Der Grund für die Bedenken kommt daher, dass Tongkat Ali (auch Pasak Bumi genannt) in der Europäischen Union nicht als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen ist. Sie denken, dass es dafür mit Sicherheit einen guten Grund gibt. Es wird angenommen, dass der Wurzelextrakt beispielsweise dem Körper schadet, eine zu starke Wirkung entfaltet oder giftig sei. 

Der Grund für die fehlende Zulassung ist jedoch ein anderer. 

In der EU ist die Einfuhr von Lebensmitteln, die vor dem 15.05.1997 nicht im nennenswerten Umfang hier vorhanden waren nicht gestattet. Der Grund dafür ist die Novel Food Verordnung. Sie regelt, dass neuartige Lebensmittel sich zunächst einer gesundheitlichen Bewertung unterziehen müssen. Da Eurycoma longifolia (der botanische Namen von Tongkat Ali) zu dieser Zeit in Deutschland und anderen europäischen Ländern kaum bekannt war, fällt die Pflanze unter die Novel Food Verordnung.

Wäre Tongkat Ali Extrakt bereits vorher hier verbreitet gewesen, dürfte man damit frei handeln, auch ohne eine gesundheitliche Bewertung vornehmen zu müssen.

Ein Supplement nachträglich genehmigen zu lassen ist ein sehr aufwändiges, langwieriges und teures Unterfangen. Ein Hersteller aus Malaysia bestreiten diesen Weg bereits seit 2008, hat jedoch seitdem mit den enormen bürokratischen Hürden und fehlenden finanziellen Mitteln zu kämpfen. Aus diesem Grund ist Tongkat Ali nicht in der Apotheke erhältlich.

Erschwerend kommt hinzu, dass im Anschluss jeder, auch die Konkurrenz die sich nicht an den Kosten beteiligt hat, Tongkat Ali (Eurycoma longifolia) in die EU einführen und hier vertreiben dürfte. Es fehlt also der Anreiz hier tätig zu werden. 

Darüber hinaus stehen die anfallenden Kosten in keinem Verhältnis zu den möglichen Umsätzen, da Tongkat Ali / Eurycoma longifolia in der EU nur ein Nischenprodukt ist.

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Wann ist ein Supplement gefährlich?

Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Tongkat Ali nicht gefährlich ist

Ein Nahrungsergänzungsmittel ist immer dann gefährlich, wenn es gesundheitlich bedenklich ist, starke Nebenwirkungen hervorruft, oder bei einer falschen Dosierung ernsthafte Schäden verursachen kann.

In nahezu allen in den letzten Jahren auftretenden Problemfällen mit Nahrungsergänzungsmitteln waren nicht sie selbst, sondern enthaltene Verunreinigungen die Gefahrenquelle. Diese entstehen durch eine unsachgemäße Produktion, eine unhygienische Verarbeitung und Verpackung, oder ein Überschreiten der Haltbarkeit. Vor allem Schwermetalle und Pilzsporen werden regelmäßig in Fitness Supplements gefunden.

Ist Tongkat Ali gefährlich?

Tongkat Ali (Eurycoma longifolia) wird bereits seit vielen hundert Jahren regelmäßig von Menschen in Südostasien eingenommen. Da es dort häufig zu medizinischen Zwecken eingenommen wird, ist es verhältnismäßig gut erforscht.

Es sind keinerlei Fälle bekannt, in denen Menschen aufgrund der Einnahme von Tongkat Ali erkrankt sind.

Hin und wieder gibt es unbestätigte Berichte darüber, dass Tongkat Ali Produkte verunreinigt ausgeliefert wurden und die tolerierten Höchstgrenzen für Schadstoffe überschreiten. 

Wir schicken regelmäßig Tongkat Ali Produktproben an ein deutsches Labor. Dieses unterzieht die Proben einer physikalisch-chemischen und einer mikrobiologischen Untersuchung.

Konkret wird Tongkat Ali auf die folgenden Inhaltsstoffe untersucht: 

  • Physikalisch-chemische Untersuchung
    • Blei (Pb) mit einem Grenzwert von 0,05 mg/kg
    • Cadmium (Cd) mit einem Grenzwert von 0,01 mg/kg
    • Quecksilber (Hg) mit einem Grenzwert von 0,005 mg/kg
    • Arsen (As) mit einem Grenzwert von 0,1 mg/kg
    • Aflatoxine B1, B2, G1, G2 mit einem Grenzwert von 0,1 mg/kg
  • Mikrobiologische Untersuchung
    • Schimmelpilze mit einem Grenzwert von 100 KBE/g
    • Hefen mit einem Grenzwert von 100 KBE/g
    • Clostridium perfringens mit einem Grenzwert von 10 KBE/g
    • E. coli Bakterien mit einem Grenzwert von 10 KBE/g
    • Präsumtiver Bacillus cereus mit einem Grenzwert von 100 KBE/g
    • Salmonellen-Nachweis mit keinerlei Toleranz

Jede der von uns eingeschickten Proben wurde von dem Labor (Eurofins Analytik) als vollkommen unbedenklich eingestuft.

Hier kannst du selber einen Blick auf das Laborergebnis werfen

In anderen Regionen der Welt macht man sich keinerlei Gedanken darüber, ob Tongkat Ali gefährlich sein könnte. Dies ist eine Eigenart der Bewohner der EU, die aus der Novel Food Verordnung entspringt.

Wichtig ist, dass die empfohlene Tongkat Ali Dosierung nicht überschritten wird. Leider wird europäischen Herstellern verboten eine Dosierungsempfehlung auszugeben. Daher bleibt Verbrauchern nichts anderes übrig als sich selbst zu informieren.

Ob Tongkat Ali daher gefährlich gefährlich ist, kann grundlegend verneint werden. Allerdings macht die Dosis das Gift.

Die aktuelle Studienlage zu Tongkat Ali

Ist Tongkat Ali gefährlich - wahrscheinlich nicht

Es gibt viele verschiedene Studien welche die Wirkungsweise von Tongkat Ali an Menschen und Tieren untersucht haben. Getestet haben sie hinsichtlich verschiedener Faktoren wie beispielsweise einer Steigerung der Testosteronproduktion, dem schnelleren Aufbau von Muskelmasse, der Verbesserung des Stoffwechsels, einer Reduzierung des Stresslevels und den Auswirkungen auf die Libido des Mannes und der Frau. Daher der Ruf des pflanzlichen Testosterons. Das Supplement Eurycoma longifolia wird sehr gerne als Testosteron Booster eingenommen und unterstützt beim Muskelaufbau und bei einem Abfallen der Libido.

Da Tongkat Ali in der EU nicht als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen ist, wurden diese Studien ausnahmslos im außereuropäischen Raum durchgeführt. Hier stellt man sich die Frage der Gefährlichkeit nicht, weshalb dazu auch keine Studien durchgeführt werden. Es wird als selbstverständlich angenommen, dass diese seit über 1.000 Jahren verwendete Pflanze keinerlei Beschwerden hervorruft.

Ist Tongkat Ali gefährlich? Die Meinung der Verbraucherzentrale

Die Verbraucherzentrale beschäftigt sich damit, die Interessen der Verbraucher zu wahren. Sie warnt regelmäßig vor Supplements, die im Verdacht stehen gefährlich zu sein. Im März 2021 warte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg vor Nahrungsergänzungsmitteln, denen illegale Substanzen zur Leistungssteigerung beigemischt werden. 

Hier wird auch Tongkat Ali als eine potentielle Gefahrenquelle genannt und die Einnahme von Tongkat Ali Wurzelextrakt wird nicht empfohlen.

Die empfohlene Tongkat Ali Dosierung

Bekanntlich macht die Dosis das Gift. Die meisten Beschwerden treten bei Nahrungsergänzungsmitteln nach einer falschen Dosierung auf. Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage ist es nicht erlaubt eine Dosierungsempfehlung auszusprechen. Darunter leiden vor allem unerfahrene Konsumenten. 

Aus unseren Reisen nach Malaysia können wir lediglich davon berichten, dass dort bei auftretenden Beschwerden von Ärzten eine Dosierung von anfänglich 500 mg Tongkat Ali Extrakt am Tag empfohlen wird. Patienten die bereits Erfahrung mit dem Mittel haben greifen im Anschluss oft zu einer Dosierung von bis zu 1,5 g pro Tag.

Auch bei der Einnahme von Tongkat Ali Kapseln ist darauf zu achten, dass die Dosierung zu Beginn stets eher vorsichtig zu wählen ist. Auch wenn sofort eine starke Wirkung von Tongkat Ali gewünscht ist, sollte man sich langsam herantasten. Wer bereits seit vielen Jahren unter einem Testosteronmangel leidet will diesen schnell beheben. Hier sollte man jedoch das langfristige Ziel im Fokus behalten und keine voreiligen Entschlüsse fassen.

Gibt es auftretende Nebenwirkungen?

Tongkat Ali ist nicht gefährlich und es kommt nur selten zu Nebenwirkungen

Ja, wer Tongkat Ali kaufen möchte sollte wissen, dass es bei der Einnahme zu Nebenwirkungen kommen kann. Diese kommen vor allem daher, dass Tongkat Ali sehr starke Bitterstoffe enthält. In Europa sind wir diese meist nicht gewohnt und es kann deshalb zu Magenverstimmungen und Übelkeit kommen. 

Diesen Tongkat Ali Nebenwirkungen kann man durch eine anfänglich geringe Dosierung und schrittweise Anpassung an die Verträglichkeit begegnen. 

Durch die Steigerung des Testosteronspiegel kann es zudem zu Unruhe und Problemen beim Einschlafen kommen. Sollte dies der Fall sein, sollte man am nächsten Tag etwas weniger Tongkat Ali Extrakt einnehmen und danach die Dosierung wieder schrittweise anpassen.

Unser Fazit: Tongkat Ali ist nicht gefährlich

Die Studienlage, die lange Geschichte, Laboruntersuchungen und persönliche Tongkat Ali Erfahrungen lassen uns zu dem Entschluss kommen, dass die Pflanze nicht gefährlich ist. Es besteht kein Grund zur Annahme, dass man sich bei der Einnahme einer Gefahr aussetzt. 

Dennoch ist, wie bei jedem anderen Nahrungsmittel auch, mit einer gebotenen Vorsicht bei Eurycoma longifolia Jack vorzugehen. Überprüfe mit deinen Sinnen, ob die Ware frisch und ohne Verunreinigungen ist. 

Ist die Verpackung unbeschädigt und der Verkäufer seriös?

Solltest du Zweifel haben, so ist das Tongkat Ali Pulver zu verwerfen. Die eigene Gesundheit ist schließlich ein hohes Gut und deutlich wertvoller als das Produkt.

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